XR ERFAHRUNGEN ALS BOOSTER FÜR EMPLOYER BRANDING

XR Technologien lassen sich hervorragend für erfolgreiches Employer Branding nutzen: Augmented und Virtual Reality Erfahrungen helfen dabei, die Unternehmenskultur auf authentische und emotionale Weise zu kommunizieren und sorgen damit für ein Mehr an Übersicht und Klarheit am Arbeitsmarkt.

VR / AR + EMPLOYER BRANDING = A MATCH MADE IN MARKETING HEAVEN

Wie können Unternehmen sämtlicher Branchen dem vorherrschenden Fachkräftemangel entgegenwirken? Richtig – indem sie sich im Rahmen des Recruitments ordentlich ins Zeug legen und es schaffen, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Strategische Maßnahmen rund um die Markenbildung, die primär darauf abzielen, die Zuneigung der Arbeitnehmer*innen zu erlangen und zu halten, lassen sich unter dem Begriff „Employer Branding“ zusammenfassen. Ein brandheißes Thema also, das sich mit einem anderen, ebenso heißen Thema hervorragend kombinieren lässt: Augmented und Virtual Reality – oder kurz: XR. In diesem Artikel möchte ich beleuchten, warum Employer Branding und XR so gut zusammenpassen wie Erdnussbutter und Schokolade.

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Kultur und gefühl

Immer mehr Unternehmen setzen darauf, die wichtigsten Eckpfeiler ihrer Firmenkultur – ihre Identität, Werte und Ziele – in den Vordergrund des Recruitments zu rücken. Das macht jede Menge Sinn, denn junge Menschen auf Arbeitssuche wollen ein ganzheitliches Bild ihres zukünftigen Arbeitgebers erlangen, bevor sie ihr Autogramm unter einen Arbeitsvertrag setzen. Und dazu gehören viel mehr Dinge als lediglich ein grobes Job-Profil, die Bezahlung und die Arbeitszeiten. Die Menschen suchen Antworten auf grundsätzliche Fragen der „Unternehmens-Haltung“. Sie interessieren sich für die ethische, politische oder auch rein zwischenmenschliche Dimension eines Jobs. Sie wollen wissen, wie es sich anfühlen wird, für das jeweilige Unternehmen zu arbeiten. Und hier kommt XR ins Spiel, denn das ist DIE Superpower dieser Technologie: Das Erzeugen von Gefühlen.

Stellt euch vor, Menschen auf Arbeitssuche gehen auf eine Job-Messe (sei es jetzt im Real Life, oder – eines wohl nicht allzu fernen Tages – im Metaverse), um dem „wahren Kern“ eines Unternehmen, das für sie in Frage kämen, ein Stück weit näher zu kommen. Und dann bekommen sie ein Headset aufgesetzt (sofern sie nicht eh bereits eins aufhaben) und werden mit einer XR-Experience abgeholt, die nicht eine selbstverliebte Firmen- und/oder Produktpräsentation darstellt („Wir sind Firma XY, sehet die Großartigkeit unseres Produkts XY, es macht die Menschheit so viel besser, blabla…“), sondern das Unternehmen aus der Sicht der Arbeitsnehmer*innen zeigt, die sich weniger für das Produkt XY, sondern für ihren  persönlichen Arbeitsalltag interessieren. 

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Sowohl Augmented als auch Virtual Reality bieten hier unzählige Möglichkeiten: Die User können bspw. direkt an ihren zukünftigen Arbeitsplatz versetzt werden, damit sie die Räumlichkeiten schon kennenlernen, noch bevor sie den Job überhaupt angenommen haben. Es ist möglich, sie in simulierte Arbeitsabläufe zu integrieren, sie an Meetings teilhaben zu lassen, ihnen die Unternehmenskultur näher zu bringen. Man kann die User entweder in 3D Welten frei herumspazieren und mit Gegenständen und Prozessen interagieren lassen oder sie mit dreidimensionalen 360 oder 180 Grad Videos, die direkt am Arbeitsplatz gedreht wurden, umhüllen – oder eine Mischung aus diesen Herangehensweisen einsetzen. Was auch immer für das jeweilige Unternehmen die richtige technische Lösung darstellen mag – Wenn die XR Erfahrung gut gemacht ist, wird auf jeden Fall ein bleibender Eindruck zurückbleiben. In gewisser Weise stellt XR für arbeitssuchende Menschen eine Art Kristallkugel dar, die ihnen eine mögliche Zukunft zeigt – aus der Egoperspektive. Authentisch.  Glaubwürdig. Auf Augenhöhe.

DIE WORK/LIFE BALANCE - EIN SCHWER VERFILMBARES KONZEPT

Ich spreche immer wieder mit jungen Menschen, die am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen, und ich habe den Eindruck, dass die allermeisten davon wenig bis gar keine Lust darauf verspüren, sich für ein Unternehmen, sei es auch noch so spannend und cool, rund um die Uhr krumm und kaputt zu arbeiten. Geld und Status scheinen bei der Jobsuche eine viel geringere Rolle zu spielen als man glauben möchte oder als es früher vielleicht der Fall gewesen sein mag.

Vielleicht ist das in vielen Unternehmen noch nicht so richtig angekommen. Ich sehe recht oft Recruitment-Videos, die ihre Mitarbeiter*innen als sich selbst organisierende, mit überbordender Verantwortung ausgestattete Überwesen inszenieren, die den lieben langen Tag über (und gerne auch bis spät nachts) von einem Termin zum nächsten hetzen und permanent den inneren Turbo zünden müssen, um am Ball zu bleiben. Die Unternehmen, die solche Videos produzieren, werben damit, dass sie die Arbeitnehmer*innen „challengen“, dass sie ihr Leben mit so etwas wie Sinn erfüllen und ihnen die Chance geben, mit sehr viel Fleiß und Einsatz so richtig Karriere zu machen. Natürlich ist nichts daran per se schlecht – aber nicht alle Menschen springen in gleicher Weise darauf an.

Wir dürfen nicht auf jene Leute vergessen, die gar kein Bedürfnis danach haben, großartig „gechallenged“ zu werden. Sie brauchen keinen Job, der ihrem Leben Sinn gibt, weil sie den bereits anderswo gefunden haben. Und sie wollen nicht unbedingt „so richtig“ Karriere machen. Wenn überhaupt, dann vorerst mal „nur so ein bissl“. Was sie hauptsächlich wollen, ist leben. Dazu gehört Flexibilität, ausreichend Freizeit, ein halbwegs stressfreier Alltag – und v.a. ein angenehmes Arbeitsumfeld, dem sie ein gewisses Vertrauen schenken können.  Work-Life Balance und so weiter. Kultur und Gefühl.

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Die Job-Profile bzw. Arbeitsumstände, nach denen diese Menschen suchen, lassen sich schwer in Form von herkömmlichen Bildern und Videos inszenieren. Warum? Weil man in diesen Fällen das arbeitende Individuum immer nur von außen sieht. Wie soll man glaubhaft zeigen, was in diesen Menschen vorgeht? Ob sie zufrieden und ausgeglichen sind? Sollen wir sie als dauergrinsende Erleuchtete inszenieren? Sie beim Meditieren filmen oder wie sie am Arbeitsplatz ein entspanntes Nickerchen abhalten? Nein, das wäre natürlich in den allermeisten Fällen ein total realitätsferner Blödsinn. Außer es geht um meine Position bei Junge Römer, aber die ist ja glücklicherweise gerade nicht zu haben 😉

In XR kommen wir der Sache schon viel näher – weil hier das Publikum selbst in die Rolle des arbeitenden Individuums schlüpft. Und selbst erfahren kann, wie es sich anfühlt, in einem gewissen Ambiente an Arbeitsprozessen teilzuhaben und diverse Handgriffe zu tätigen. Und natürlich handelt es sich bei diesen XR Erfahrungen um grob vereinfachte Darstellungen, um simulierte Momentaufnahmen, Approximationen mit einer Menge technischer Limits hinsichtlich Darstellung und Interaktion. Ich behaupte aber trotzdem, dass sie ein glaubhafteres und letztlich verlockenderes Bild eines Jobs in den Köpfen der Menschen installieren können als andere Medien dazu in der Lage sind.

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NACH DEM RECRUITMENT: DAS XR-ONBOARDING-TOOL

Alles, was ich bisher geschrieben habe, gilt natürlich nicht nur für den Recruitment Bereich, sondern auch für die Aus- und Weiterbildung von Arbeitskräften. Ihr habt sicher schon oft von XR Trainingstools für alle möglichen Branchen gehört. Auch wir von Junge Römer haben bereits mehrmals in diese Richtung gearbeitet. Solche Tools werden zum Beispiel gerne eingesetzt, wenn es um hochkomplexe oder gefährliche Jobs geht, deren Ausübung sich in einem realen Umfeld nur schwer trainieren lässt. Oder wenn das reale Training enorme Ressourcen verschwenden würde, also dementsprechend teuer und aufwändig wäre. Solche Tools sind toll und wichtig, aber die meine ich jetzt gar nicht. Worauf ich anspiele, sind kurze und prägnante XR Erfahrungen, die eine Art Brücke zur danach folgenden Ausbildung im Real Life darstellen – wir sprechen dabei gerne von „XR Onboarding Tools“.

Diese Experiences, die manchmal nur wenige Minuten dauern, sind dazu gemacht, den Auszubildenden einen ersten Eindruck oder Überblick über die kommende Materie zu verschaffen – und das auf eine spannende, emotionale Weise. Klar, es geht schon auch um einen gewissen Lernerfolg, aber das Erlebnis steht dabei im Mittelpunkt. Das eigentliche Ziel besteht darin, diesen (meist jungen) Menschen zu demonstrieren, dass ihr Arbeitgeber gerne dazu bereit ist, neue Wege zu beschreiten, neue Dimensionen des Lernens und der Fortbildung auszuprobieren – in inhaltlicher wie technischer Hinsicht – und gemeinsam mit den Arbeitnehmer*innen konsequent in Richtung Zukunft zu gehen. Seite an Seite. Damit alle davon profitieren können – das Unternehmern und die Mitarbeiter*innen. Denn auch das fällt unter Employer Branding.

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Ihr seht gewiss auch Möglichkeiten, euer Employer Branding durch den Einsatz von Augmented oder Virtual Reality zu boosten. Lasst uns die Sache gemeinsam angehen. Wir beraten euch jederzeit gerne.

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Michael Lenzinger

Michael Lenzinger

Schreibt allerhand. Creative Director / Partner bei Junge Römer. Clowngitarrist bei You Should See the Other Guy
Michael Lenzinger

Michael Lenzinger

Schreibt allerhand. Creative Director / Partner bei Junge Römer. Clowngitarrist bei You Should See the Other Guy