VR is in the air

Jetzt, da wir schon allerhand über VR erfahren haben, nämlich, dass VR extrem geil ist, dass der Einsatz von VR im Sales-Bereich die Verkäufe in die Höhe katapultieren lassen kann, und dass es sinnvoll ist, eigene VR Playerapps entwickeln zu lassen, muss ich mich hier aus gestalterischer Sicht auch mal in die Runde der Blog Schreiberlinge einreihen (vor allem weil mein Todo „Blog Artikel verfassen“ auf Basecamp schon dunkelrot eingefärbt ist, und ich täglich Mahnungen und todernste Blicke à la „Philipp, du musst jetzt endlich mal in die Tasten hauen…“ von meinen Compañeros bekomme).

Dies ist der erste Teil einer Serie, die ohne sinnvolle Reihenfolge – und auch nicht immer bis ins letzte Detail ausgeführt – einzelne Anforderungen und Problemlösungen im Alltag eines VR Gestalters behandeln soll.

VR X

DESIGN

HOW TO CHANGE THE GAME?

Das alljährliche 4Gamechangers Festival hat heuer als eine seiner Attraktionen eine für Menschen zum Flug taugliche Drohne der Firma EHang präsentiert.

Das Ding ist wirklich saucool und zeigt auf, was vielleicht schon in einigen Jahren täglich über unseren Köpfen dahinbrummen wird. Aber – wie gesagt – erst in einigen Jahren, denn zum jetzigen Zeitpunkt gibt es zwar einen ausgereiften Prototypen von diesem fancy Teil, aber das Fliegen ist nur unter enormen Sicherheitsvorkehrungen in abgesperrten Bereichen erlaubt und über bewohntem Gebiet unmöglich.

Und womit kann man am besten Unmögliches oder schwer Erklärbares auf einfache Art und Weise präsentierbar machen? Mit einer VR Experience, of course!

Die Agentur 4Creatives hat uns deshalb beauftragt einen VR Drohnensimulator für das 4Gamechanger Festival zu entwickeln, mit dem kleinen, aber tricky Gimmick, dass damit ein realistischer Flug über Wien simuliert werden soll.

Da ich Drohnen, VR, Film und technische Herausforderungen gleichsam liebe, war das eine perfekte Jobanfrage für uns.

Wir dachten uns, es könne doch nicht so schwierig sein, unsere heavy Nokia OZO an eine Drohne zu montieren und über Wien fliegen zu lassen;

da müssten doch atemberaubende 360 Grad Shots machbar sein, ha!

Im Hinterkopf war mir natürlich bewusst, dass das Unterfangen nicht nur unglaublich viel Testing im Bereich VR Flugaufnahmen notwendig machen würde, sondern ein Drohnenflug in mehreren hundert Metern Höhe über Wien existenzbedrohnend illegal wäre. Auch mit den notwendigen Austro Control Lizenzen (die Junge Römer besitzt), ist es beinahe unmöglich als Normalsterblicher eine Genehmigung für einen Flug über so dicht bewohntes Gebiet zu bekommen. Nach anfänglichen Recherchen, sind wir also schnell von dieser Idee (Plan A) abgekommen.

Aus Plan A wird Plan B wird Plan C

In Wien ist es relativ unkompliziert, mit einer Mini Drohne – wie etwa der DJI Mavic Pro (Link) – maximal 30 Meter hoch zu fliegen. An eine solche Mini Drohne lässt sich auch eine kleine VR Kamera – wie etwa die Gopro Fusion – befestigen. Das war auch von Anfang an unser Plan B, und mit guter Vorplanung bzgl. Route, Licht, Wetter, Fluggeschwindigkeit und perfekter Postproduktion können mit diesem Setup durchaus tolle Ergebnisse erzielt werden (Ich werde dazu noch einen separaten Blog Artikel verfassen).

Warum Plan B dann doch nichts wurde, lag nicht an der Qualität der Aufnahmen, sondern an den Einschränkungen der Route und auch an der kargen Wiener Landschaft im Februar.

Anyway, wir dachten uns, warum können wir den Drohnenflug über Wien nicht irgendwie simulieren (Plan C)? Es soll aber nicht irgendwie künstlich aussehen, also keine 3D Welt sein, sondern einen echten Flug über Wiens Gebäude darstellen. Warum eigentlich nicht mit Google Earth Studio, es gibt ja schließlich auch Google Earth VR! Das müsste doch machbar sein?

Google Earth Studio ist eine kleine, aber recht mächtige browser-basierte App, mit der es möglich ist, virtuelle Kamerafahrten über die von Google entwickelte und aus Satellitenaufnahmen bestehende „Erde“ zu machen. Zum Einsatz kommt diese Technik meistens bei Nachrichtensendungen, wenn ein Ereignis an einem bestimmten Ort passiert, und der Cutter gerade kein Footage dieses Ortes zur Verfügung hat. Das Resultat sind oftmals geniale Flüge, aber eben nur in good old 16:9 oder sonsteinem 4-Ecken-Format.

Ein erster Test hat uns gezeigt, dass unsere Idee natürlich nicht so einfach umzusetzen war. Wie schön wäre ein „Export to 360 Video“ Button innerhalb von Google Earth Studio gewesen – denkste!

Aber Georg – unser alter Mathematiker – kam auf die Idee, dass ja theoretisch die gesamte 360 Grad Sphere in Google Earth Studio vorhanden ist. Man müsste nun einen Weg finden, die Einstellungen so zu setzen, dass mit ein paar Tricks ein Equirectangular Video in hoher Auflösung dabei rauskommt.

How to trick Google Earth Studio

Wie bei so vielen Dingen ist auch dieser Trick denkbar einfach, wenn man nur weiß, wie er funktioniert: 

Vielen Dank an das VR Cafe VREI, das freundlicherweise das Equipment für diese VR Experience beigesteuert hat.

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Philipp König

Philipp König

Digital Nerd & Analog Lover. Managing Partner bei Junge Römer. Follow me on Instagram @philipp_koenigs
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